Das Grosse Kompendium der Schweizer Mineralien

Die ultimative Referenz der mineralogischen Schätze Helvetias. Eine Hommage an die verborgene Schönheit der Alpen, kuratiert vom Edelsteinkabinett.Schweiz

Präambel

Vor Ihnen liegt die Essenz der mineralogischen Seele Helvetias. Geformt im Herzen der alpinen Orogenese, einem titanischen Prozess, der über Äonen hinweg die afrikanische und eurasische Kontinentalplatte aufeinanderpresste, ist die Schweiz eine geologische Schatzkammer von absolutem Weltrang. Die dabei entstandenen alpinen Zerrklüfte wurden zu den Geburtskammern, in denen aus hydrothermalen Lösungen unter unvorstellbarem Druck und alchemistischer Hitze Kristalle von einer Reinheit, Grösse und geometrischer Perfektion wachsen konnten, die heute als globale Referenz dienen. Dieses Kompendium ist eine Hommage an diese Vielfalt, kompromisslos präzise und geolokalisiert, eine Kartierung der verborgenen Landschaft aus Kristall.

Anmerkung zur Präzision: Die exakte Angabe von Koordinaten ist eine komplexe Angelegenheit. Historische Fundstellen sind oft nur vage lokalisiert, und aktive Strahler schützen die genaue Lage ihrer Klüfte als wertvollstes Geheimnis. Die hier angegebenen Koordinaten dienen der bestmöglichen geografischen Einordnung und basieren auf öffentlich zugänglichen Referenzdaten.

I. Das Herz aus Granit: Das Aarmassiv (Kantone BE, UR, GR)

Das geologische Fundament der Schweiz, wo im Aaregranit und den angrenzenden Gneisen die grössten und perfektesten Quarze der Alpen auf ihre Entdeckung warten.

Region / Fundort Mineral (Spezies & Varietät) Koordinaten (Annäherung) Beschreibung, Bedeutung & Geologischer Kontext Assoziierte Mineralien & Besonderheiten
Grimselgebiet / Zinggenstock (BE) Rauchquarz (Morion) 46.57° N, 8.33° E GLOBALE REFERENZ. Die Entdeckung einer riesigen Kristallkluft im Jahr 1719 gilt als Geburtsstunde der systematischen alpinen Mineralogie. Hier wurden die grössten Rauchquarz-Gruppen der Alpen gefunden (bis zu 1 Tonne). Morion ist die tiefschwarze, opake Varietät, deren Farbe durch natürliche Gammastrahlung entsteht. Adular, Albit, Rosafluorit. Die Stufen aus dem Naturhistorischen Museum Bern sind legendär.
Gwindelquarz Eine nach der c-Achse verdrehte, flache Quarzvarietät, deren Entstehung bis heute nicht vollständig geklärt ist. Gilt als die "Königsdisziplin" des Strahlens. Die Gwindel vom Grimsel und Furkagebiet sind Weltklasse. Oft mit Chlorit-Einschlüssen, die das Wachstum nachzeichnen.
Rosafluorit Berühmt für tief gefärbte, zonierte Oktaeder. Die Kombination von Rosafluorit auf dunklem Rauchquarz ist ein ikonisches Ensemble der alpinen Mineralogie. Apatit, Muskovit, Calcit.
Furka / Tiefengletscher (UR) Bergkristall (Tessiner Habitus) 46.59° N, 8.42° E Charakterisiert durch eine steile, rhomboedrische Endfläche, die typisch für die hochalpinen, schnell wachsenden Bedingungen des Zentralmassivs ist. Ein Zeichen für Perfektion. Hämatit (Eisenrose), Rutil, Adular.
Hämatit (Eisenrose) Flache, rosettenartig aggregierte Kristalle von Hämatit mit brillantem metallischem Glanz, oft ästhetisch auf weissem Adular oder klarem Bergkristall platziert. Adular, Bergkristall. Der Kontrast zwischen dem metallischen Schwarz und dem weissen Feldspat ist gesucht.
Göscheneralp / Planggenstock (UR) Rosafluorit 46.67° N, 8.51° E WELTKLASSE. Die spektakulärsten Funde des 20. und 21. Jahrhunderts. Die Farbe reicht bis zu einem tiefen, fast himbeerroten Ton. Die Kombination mit dunklem Rauchquarz ist unübertroffen und erzielt Höchstpreise. Rauchquarz, Milarit, Apatit.
Milarit Seltenes Ringsilikat, das hier in honiggelben, hexagonalen Kristallen von aussergewöhnlicher Grösse (bis zu mehreren cm) und Qualität gefunden wurde. Eine der besten Fundstellen weltweit. Quarz, Apatit, Calcit.
Val Giuf & Val Strem (GR/UR) Amethyst (als Gwindel) 46.70° N, 8.75° E EXTREM SELTEN. Das Val Giuf ist eine der wenigen Lokalitäten weltweit, wo Amethyst in der begehrten Gwindel-Form gefunden wird. Diese Stücke sind von ausserordentlichem Sammlerwert. Quarz, Fluorit.
Fluorit (grün, violett) Neben dem berühmten Rosafluorit kommen hier auch andere Farbvarianten vor, oft als scharfkantige Würfel oder Oktaeder, teilweise mit Farbzonierung. Calcit, Siderit.

II. Das Erbe der Ozeane: Das Wallis (VS)

Ein Mosaik aus tektonischen Decken, das eine extreme Vielfalt hervorbringt: von den einzigartigen Sulfosalzen des Binntals bis zu den Hochdruck-Zeugen der afrikanischen Platte in Zermatt.

Region / Fundort Mineral (Spezies & Varietät) Koordinaten (Annäherung) Beschreibung, Bedeutung & Geologischer Kontext Assoziierte Mineralien & Besonderheiten
Binntal / Grube Lengenbach Sulfosalze (Arsen-Komplexe) 46.368° N, 8.218° E WELTBERÜHMTE TYPLOKALITÄT. Einzigartiges Vorkommen im Trias-Dolomit. Über 50 Mineralien wurden hier erstmals beschrieben (z.B., Jordanit, Baumhauerit, Hatchit). Der Wert liegt in der Seltenheit und mikrokristallinen Perfektion. Pyrit, Realgar, Auripigment. Die Grube ist ein wissenschaftliches Naturdenkmal.
Realgar & Auripigment Leuchtend rote und gelbe Arsen-Sulfide. Realgar zerfällt unter Lichteinwirkung langsam zu Auripigment, weshalb die Stufen absolut lichtgeschützt aufbewahrt werden müssen. Dolomit.
Zermatt / Saas-Fee Eklogit, Granat, Omphacit 46.05° N, 7.85° E Dies sind keine Kluftmineralien, sondern gesteinsbildende Hochdruckmineralien. Sie sind Zeugen der Subduktion des ozeanischen Bodens tief in den Erdmantel (>80km) und seiner späteren Exhumierung. Ein "geologisches Fenster" zur Erdgeschichte. Glaukophan, Zoisit (Thulit). Diese Gesteine sind das wissenschaftliche Fundament zum Verständnis der Plattentektonik in den Alpen.
Vesuvianit, Diopsid, Epidot Gefunden in den Kontakthöfen (Skarnen) zwischen verschiedenen Gesteinsarten, oft in brillanten Grüntönen. Die Alpe Arami im Tessin ist vergleichbar. Granat (Hessonit), Wollastonit.
Simplongebiet Titanit (Sphen) 46.25° N, 8.05° E Berühmt für honiggelbe bis grüne, keilförmige Kristalle von hoher Brillanz und oft in "Schwimmer"-Gruppen. Die "Sphen-Klüfte" vom Simplon sind ein Klassiker der alpinen Mineralogie. Adular, Albit, Chlorit.
Anatas, Brookit, Rutil Die drei natürlichen Polymorphe von Titandioxid (TiO₂), oft perfekt kristallisiert nebeneinander in derselben Kluft. Anatas als blaue oder schwarze Bipyramiden, Brookit als braune Tafeln. Bergkristall, Albit.

III. Schätze aus der Tiefe: Die Tunnel-Mineralogie

Jeder Tunnelbau ist ein chirurgischer Eingriff in den Berg, der oft zu spektakulären, einmaligen und "bergfrischen" Mineralienfunden führt.

Tunnel / Ort Mineral (Spezies & Varietät) Koordinaten (Tunnelachse) Beschreibung, Bedeutung & Geologischer Kontext Assoziierte Mineralien & Besonderheiten
Gotthard-Basistunnel (NEAT) Apophyllit, Stilbit, Chabazit 46.79° N, 8.80° E (Sedrun) bis 46.53° N, 8.80° E (Bodio) Exzellente Zeolith-Mineralien, die in vulkanischen Gesteinen bei niedrigeren Temperaturen wachsen. Beim Bau des mit 57 km längsten Eisenbahntunnels der Welt wurden über 250 Klüfte entdeckt. Oft in Kombination mit Pyrit und Calcit.
Pyrit, Siderit, Ankerit Oft als "Zuckerguss" auf anderen Kristallen, was auf mehrere Mineralisationsphasen hindeutet. Der Mangel an Rauchquarz (unzureichende Strahlung in der Tiefe) ist ein wichtiges wissenschaftliches Ergebnis. Dolomit.
Zweiter Gotthard-Strassentunnel Rosafluorit 46.66° N, 8.56° E (Göschenen) Der spektakuläre Fund von 2022 bestätigte die reiche Kluftzone nahe der Oberfläche. Die Kristalle zeichneten sich durch ungewöhnliche Transparenz aus. Quarz, Apophyllit.
Simplon-Eisenbahntunnel Skolezit, Adular, Albit (Periklin) 46.32° N, 8.04° E (Brig) bis 46.22° N, 8.16° E (Iselle) HISTORISCH BEDEUTSAM. Die ~800 Stufen, die beim Bau (1898-1906) gefunden wurden, bilden den Grundstock der Sammlung des Naturhistorischen Museums Basel und definierten unser Verständnis der alpinen Mineralogie. Epidot, Titanit.

IV. Spezifische & Historische Juwelen

Einige Fundstellen sind so einzigartig in ihrer Art oder Geschichte, dass sie eine eigene Kategorie verdienen.

Fundort / Region Mineral (Spezies & Varietät) Koordinaten (Annäherung) Beschreibung, Bedeutung & Geologischer Kontext Assoziierte Mineralien & Besonderheiten
Kristallhöhle Kobelwald (SG) Calcit (Doppelspat) 47.32° N, 9.57° E Eine der frühesten bekannten Mineralfundstellen der Schweiz, bereits im 18. Jhdt. beschrieben. Berühmt für grosse Mengen an optisch reinem Calcit, dessen doppelte Lichtbrechung faszinierende Effekte erzeugt. Die Höhle selbst ist eine Schauhöhle. -
Goldminen von Gondo (VS) Gold 46.19° N, 8.13° E Historisches Goldbergbaugebiet, das im 17. und 19. Jahrhundert einen regelrechten Goldrausch erlebte. Das Gold kommt fein verteilt im Quarzgestein vor. Heute ein Schaubergwerk. Quarz, Pyrit, Arsenopyrit.
Eisenbergwerk Gonzen (SG) Hämatit, Siderit, Magnetit 47.10° N, 9.44° E Historisches Eisenerz-Bergwerk, das seit der Römerzeit bis 1966 in Betrieb war. Die Erze sind hauptsächlich Hämatit und Magnetit. Heute ein Schaubergwerk. Quarz, Calcit.
Maderanertal (UR) Periklin (Albit), Titanit 46.72° N, 8.70° E Ein klassisches Tal für den perfekten, weissen, tafeligen Periklin (eine Varietät von Albit) sowie für exzellente Titanit-Kristalle. Ein Muss für jede systematische Sammlung. Diopsid, Fluor-Apatit.
Campolungo / Pizzo Forno (TI) Disthen (Kyanit), Staurolith 46.47° N, 8.72° E Berühmtes Gebiet für klassische metamorphe Mineralien, die auf hohe Drücke und Temperaturen hinweisen. Insbesondere die blauen, klingenartigen Disthen-Kristalle sind bekannt. Turmalin (Dravit), Margarit.

V. Boten des Kosmos: Die Meteoriten der Schweiz

Extrem selten und von höchstem wissenschaftlichem Wert. Meteoriten sind die ältesten Materialien, die man berühren kann, und geben Einblick in die Entstehung unseres Sonnensystems.

Name des Meteoriten Klassifikation Fund-/Falljahr Koordinaten (Annäherung) Bedeutung & Merkmale
Twannberg Eisenmeteorit (Hexaedrit, IIG) Erstfund 1984 (Streufeld) 47.12° N, 7.18° E (Twann) Der grösste und bedeutendste Meteorit der Schweiz. Ein riesiges prähistorisches Streufeld. Bisher wurden hunderte Fragmente mit über 170 kg Gesamtgewicht gefunden. Einzigartig wegen seiner Einschlüsse des Minerals Schreibersit.
Mont Sujet Eisenmeteorit (Oktaedrit, IAB-MG) 1724 (Fall beobachtet) 47.14° N, 7.10° E Einer der ältesten beobachteten und dokumentierten Meteoritenfälle in Europa. Das Originalstück ist leider verschollen.
Ulmiz Steinmeteorit (Chondrit, H5) 1926 (Fall beobachtet) 46.91° N, 7.23° E Ein kleinerer Steinmeteorit, dessen Fall gut dokumentiert wurde, was ihn wissenschaftlich wertvoll macht.
Chasseron Steinmeteorit (Chondrit, L4) 2016 (Fund) 46.83° N, 6.52° E Ein jüngerer Fund, der beweist, dass das Potenzial für weitere Entdeckungen in der Schweiz real ist.
Rafrüti Eisenmeteorit (Oktaedrit, IAB-sLL) 1886 (Fund) 47.01° N, 7.56° E Ein weiterer historischer Eisenmeteorit-Fund, der die Vielfalt der in der Schweiz niedergegangenen kosmischen Materialien belegt.

Epilog

Dieses Kompendium ist eine Momentaufnahme, ein Versuch, die unendliche Komplexität des mineralogischen Reichtums der Schweiz in eine Form zu giessen. Es ist eine offene Chronik, denn die Berge sind lebendig. Sie geben ihre Schätze nur langsam frei. Jeder Felssturz, jede Gletscherschmelze und jeder neue Tunnelbau kann das nächste, noch unentdeckte Kapitel in dieser grossen Geschichte aufschlagen. Die Suche ist niemals vorbei.

Das Wissen um diese Schätze ist der erste Schritt zur Wertschätzung. Im Edelsteinkabinett Schweiz zelebrieren wir nicht nur die Schönheit dieser Mineralien, sondern auch die Geschichte, die sie erzählen. Jedes handverlesene Stück unserer Kollektion ist ein Botschafter dieser tiefen, geologischen Seele Helvetias.

VI. Rechtliche Hinweise und Sammelvorschriften

Das Sammeln von Mineralien in der Schweiz unterliegt kantonalen und lokalen Bestimmungen. Im Allgemeinen ist das Sammeln auf privatem Grund nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Eigentümers gestattet. In Naturschutzgebieten, Nationalpärken, Wildruhezonen und anderen geschützten Gebieten ist das Sammeln von Mineralien grundsätzlich verboten oder streng reglementiert. Die Zerstörung von Klüften oder das unsachgemässe Entnehmen von Mineralien ist untersagt. Es wird dringend empfohlen, sich vor jeder Sammeltätigkeit bei den lokalen Behörden (Gemeinden, kantonale Ämter für Natur- und Heimatschutz, Forstämter) über die geltenden Vorschriften zu informieren. Respekt vor der Natur und den Eigentumsrechten ist oberstes Gebot.

VII. Hinweise zur Vollständigkeit und Haftungsausschluss

Dieses Kompendium erhebt keinen Anspruch auf absolute Vollständigkeit. Die Mineralogie der Schweiz ist ein dynamisches Forschungsfeld, und neue Entdeckungen sowie wissenschaftliche Erkenntnisse können die hier präsentierten Informationen ergänzen oder modifizieren. Die Angaben zu Fundorten, insbesondere die Koordinaten, dienen lediglich der groben geografischen Einordnung und können aufgrund des Geheimnisschutzes aktiver Strahler oder der Ungenauigkeit historischer Quellen nur annähernd sein. Für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der bereitgestellten Informationen sowie für Schäden, die sich aus der Nutzung dieser Informationen ergeben könnten, übernehmen wir keine Gewähr oder Haftung. Dies gilt insbesondere für externe Links oder Daten, die auf Informationen Dritter basieren.

Glossar

Aaregranit
Ein weit verbreitetes magmatisches Gestein des Aarmassivs, das durch langsame Abkühlung von Magma in grosser Tiefe entstand und oft grosse, gut ausgebildete Mineralienklüften beherbergt.
Adular
Eine farblose bis weisse Varietät des Kalifeldspats Orthoklas, oft in rhombischen Kristallen gefunden und ein häufig assoziiertes Mineral in alpinen Klüften.
Äonen
Eine geologische Zeiteinheit, die sich über extrem lange Zeiträume (Milliarden von Jahren) erstreckt; hier metaphorisch für immense geologische Zeitspannen verwendet.
Albit
Ein Plagioklas-Feldspat, oft weiss, durchsichtig bis undurchsichtig, der in alpinen Klüften oft in tafeligem Habitus (z.B. als Periklin) vorkommt.
Alpine Orogenese
Der geologische Prozess der Gebirgsbildung der Alpen, hauptsächlich durch die Kollision der afrikanischen und eurasischen Kontinentalplatten über Millionen von Jahren, was zu extremen Drücken und Temperaturen führte.
Alpine Zerrklüfte
Spalten oder Risse im Gestein, die durch tektonische Kräfte während der Gebirgsbildung entstehen und oft mit hydrothermalen Lösungen gefüllt sind, in denen Mineralkristalle wachsen können.
Amethyst
Eine violette Varietät des Quarzes, deren Farbe durch Eisenionen und natürliche Gammastrahlung entsteht.
Anatas
Ein Polymorph von Titandioxid (TiO₂), das in Form von kleinen, oft schwarzen oder blauen bipyramidalen Kristallen vorkommt.
Ankerit
Ein Carbonatmineral der Dolomitgruppe, oft bräunlich und in hydrothermalen Gängen oder Klüften gefunden.
Apophyllit
Eine Gruppe von Schichtsilikat-Mineralien, oft weiss, farblos oder grünlich, die typischerweise in vulkanischen Gesteinen oder hydrothermalen Gängen vorkommen.
Apatit
Eine Gruppe von Phosphatmineralien, oft in hexagonalen Kristallen in verschiedenen Farben (grün, blau, rosa) gefunden.
Arsenopyrit
Ein Eisen-Arsen-Sulfid-Mineral mit metallischem Glanz, oft assoziiert mit Goldvorkommen.
Auripigment
Ein leuchtend gelbes Arsen-Sulfid-Mineral, das oft zusammen mit Realgar vorkommt und unter Lichteinwirkung entstehen kann.
Bergkristall
Die farblose, transparente Varietät des Quarzes, oft in prismatischen Kristallen ausgebildet und hoch geschätzt für seine Reinheit.
Bergfrisch
Bezeichnet Mineralien, die direkt aus dem Gestein gewonnen wurden und noch ihre natürliche Frische und Glanz aufweisen, bevor sie der Witterung ausgesetzt sind.
Bipyramiden
Eine Kristallform, die aus zwei symmetrisch angeordneten Pyramiden besteht, die an ihren Basen verbunden sind.
Brookit
Ein weiteres Polymorph von Titandioxid (TiO₂), das in braunen, tafelförmigen Kristallen auftritt.
Calcit
Ein sehr häufiges Carbonatmineral (Kalziumkarbonat), das in vielen verschiedenen Kristallformen vorkommt; als Doppelspat bekannt für seine optische Reinheit und Doppelbrechung.
c-Achse
In der Kristallographie eine der drei oder vier Hauptachsen, entlang derer sich Kristalle ausrichten oder wachsen. Beim Gwindelquarz ist es die Achse, um die der Kristall verdreht ist.
Chabazit
Ein Zeolith-Mineral, das oft in würfelförmigen Kristallen in verschiedenen Farben vorkommt.
Chondrit
Die häufigste Art von Steinmeteoriten, gekennzeichnet durch das Vorhandensein von Chondren (kleinen kugelförmigen Partikeln), die die Bausteine des frühen Sonnensystems darstellen.
Chlorit-Einschlüsse
Grünliche Einschlüsse von Chlorit-Mineralien innerhalb eines anderen Kristalls (z.B. Quarz), die während des Kristallwachstums eingebaut wurden und oft Wachstumsmuster nachzeichnen.
Diopsid
Ein Pyroxen-Mineral, oft grünlich-grau bis dunkelgrün, das in metamorphen und magmatischen Gesteinen vorkommt.
Disthen (Kyanit)
Ein metamorphes Mineral, das sich unter hohem Druck bildet. Typisch sind seine blauen, klingenartigen Kristalle. Ein Indikator für Hochdruckbedingungen.
Dolomit
Ein Carbonatmineral (Kalzium-Magnesium-Carbonat), oft weiss, grau oder rosa, das ein Hauptbestandteil von Dolomitgestein ist und selbst Kristalle bildet.
Doppelbrechung
Eine optische Eigenschaft bestimmter Mineralien (wie Calcit), bei der einfallendes Licht in zwei Strahlen aufgeteilt wird, wodurch Objekte, die durch den Kristall betrachtet werden, doppelt erscheinen.
Doppelspat
Eine Bezeichnung für optisch reinen, transparenten Calcit, der aufgrund seiner ausgeprägten Doppelbrechung historisch für optische Instrumente verwendet wurde.
Eisenrose (Hämatit)
Eine rosettenförmige Aggregation von Hämatit-Kristallen, oft mit metallischem Glanz, die in alpinen Klüften gefunden wird.
Eklogit
Ein sehr dichtes metamorphes Gestein, das unter extrem hohem Druck (entspricht Tiefen von >80 km im Erdmantel) entsteht und die Mineralien Granat und Omphacit enthält.
Epidot
Ein Silikatmineral, oft grünlich bis pistaziengrün, das in metamorphen Gesteinen und hydrothermalen Klüften vorkommt.
Exhumierung
Der geologische Prozess, bei dem Gesteine, die zuvor tief in der Erde gebildet wurden (z.B. unter hohem Druck), durch Erosion und tektonische Hebung an die Oberfläche gelangen.
Farbzonierung
Die Eigenschaft eines Kristalls, verschiedene Farbzonen aufzuweisen, die unterschiedliche Wachstumsphasen oder Änderungen in der chemischen Zusammensetzung während der Kristallisation widerspiegeln.
Feldspat
Eine Gruppe von gesteinsbildenden Silikatmineralien, die zu den häufigsten Mineralien in der Erdkruste gehören (z.B. Adular, Albit).
Fluorit
Ein Halidmineral (Kalziumfluorid), das in einer Vielzahl von Farben (blau, grün, violett, rosa) vorkommt und oft in würfel- oder oktaederförmigen Kristallen ausgebildet ist.
Fluor-Apatit
Eine spezifische Varietät des Apatits, in der Fluor das dominierende Halogen ist.
Gammastrahlung
Eine Form von energiereicher elektromagnetischer Strahlung. Natürliche Gammastrahlung im Gestein kann die Farbe von Quarz in Rauchquarz oder Morion umwandeln.
Glaukophan
Ein blaues Amphibol-Mineral, das typischerweise in Gesteinen vorkommt, die unter hohem Druck und relativ niedriger Temperatur entstanden sind (z.B. Blauschiefer, Eklogite).
Gneisen
Ein hochgradiges metamorphes Gestein, das durch starke Verformung und Rekristallisation unter hohem Druck und hohen Temperaturen entsteht und oft eine gebänderte Struktur aufweist.
Granat
Eine Gruppe von Silikatmineralien, die in vielen Farben vorkommen (oft rot, braun, grün) und typischerweise in metamorphen Gesteinen gefunden werden.
Gwindelquarz
Eine seltene und ästhetisch anspruchsvolle Quarzvarietät, bei der der Kristall während des Wachstums um seine Längsachse (c-Achse) verdreht ist, wodurch eine flache, spiralförmige Form entsteht.
Hämatit
Ein Eisenoxidmineral, oft grau-schwarz mit metallischem Glanz, bekannt auch in rosettenförmigen Aggregationen als "Eisenrose".
Hessonit
Eine orange-braune Varietät des Granats (Spezies Grossular), oft in Skarn-Lagerstätten gefunden.
Hexaedrit
Eine seltene strukturelle Klasse von Eisenmeteoriten, die hauptsächlich aus Kamazit bestehen und eine feinkörnige oder keine Widmanstätten-Struktur aufweisen.
Hydrothermale Lösungen
Heiße, wässrige Lösungen, die Mineralien gelöst enthalten. Wenn diese Lösungen durch Gesteinsrisse strömen und abkühlen oder mit dem Gestein reagieren, können sie Mineralkristalle in Klüften ablagern.
Kluft
Eine natürliche Spalte oder ein Riss im Gestein, oft ausgekleidet mit Kristallen, die aus hydrothermalen Lösungen gewachsen sind. Im alpinen Kontext oft "Kristallkluft" genannt.
Magnetit
Ein Eisenoxidmineral mit starkem Magnetismus, ein wichtiges Eisenerz.
Margarit
Ein Glimmermineral, oft weiss oder rosa, das in metamorphen Gesteinen vorkommt.
Metamorphe Mineralien
Mineralien, die sich durch die Umwandlung bestehender Gesteine unter Einfluss von hohem Druck, hoher Temperatur und/oder chemisch aktiven Fluiden bilden (Metamorphose).
Meteorit
Ein natürlicher Körper aus dem Weltall, der die Erdatmosphäre überlebt und auf die Erdoberfläche gelangt ist.
Milarit
Ein seltenes Ringsilikat-Mineral, oft in honiggelben, hexagonalen Kristallen, das für seine Seltenheit und ästhetische Form geschätzt wird.
Mineralisationsphasen
Verschiedene Perioden, in denen Mineralien in einer Kluft oder Lagerstätte auskristallisieren, oft nacheinander, wodurch Schichten oder Überzüge entstehen können.
Mineralogie
Die wissenschaftliche Disziplin, die sich mit der Untersuchung von Mineralien, ihrer Zusammensetzung, Struktur, Eigenschaften, Entstehung und Vorkommen befasst.
Morion
Die tiefschwarze, oft opake Varietät des Rauchquarzes, die durch intensive natürliche Gammastrahlung ihre Farbe erhält.
Muskovit
Ein häufiges Glimmermineral, farblos bis silbrig-weiss, das in Blättern spaltet.
Oktaedrit
Die häufigste strukturelle Klasse von Eisenmeteoriten, die eine charakteristische "Widmanstätten-Struktur" aus vernetzten Kamazit- und Taenit-Lamellen aufweist, sichtbar nach dem Ätzen.
Omphacit
Ein grünes Pyroxen-Mineral, das ein charakteristischer Bestandteil des Hochdruckgesteins Eklogit ist.
Periklin
Eine tafelige, oft weisse und oft ästhetisch ansprechende Varietät des Feldspats Albit.
Plattentektonik
Die wissenschaftliche Theorie, die die grossräumigen Bewegungen der Lithosphärenplatten der Erde beschreibt und die Bildung von Gebirgen, Vulkanismus und Erdbeben erklärt.
Polymorphe
Chemische Verbindungen, die dieselbe chemische Zusammensetzung, aber unterschiedliche Kristallstrukturen aufweisen (z.B. Anatas, Brookit und Rutil sind Polymorphe von TiO₂).
Pyrit
Ein häufiges Eisensulfid-Mineral, bekannt als "Katzengold" wegen seines metallischen Glanzes und seiner messinggelben Farbe, oft in Würfeln oder Pentagondodekaedern.
Quarz
Ein sehr häufiges Silikatmineral (Siliziumdioxid, SiO₂), das in vielen Varietäten vorkommt (z.B. Bergkristall, Rauchquarz, Amethyst).
Rauchquarz
Eine braune bis graubraune Varietät des Quarzes, deren Farbe durch natürliche Gammastrahlung und die Anwesenheit von Aluminiumionen im Kristallgitter entsteht.
Realgar
Ein leuchtend rotes Arsen-Sulfid-Mineral, das unter Lichteinwirkung und Luftkontakt langsam zu Auripigment zerfällt und daher lichtgeschützt aufbewahrt werden muss.
Rhomboedrische Endfläche
Eine spezifische Kristallfläche, die die Enden von Quarzkristallen formt; beim "Tessiner Habitus" ist sie besonders steil ausgebildet.
Ringsilikat
Eine Klasse von Silikatmineralien, bei der die Silikat-Tetraeder zu ringförmigen Strukturen verbunden sind (z.B. Milarit).
Rosafluorit
Eine seltene und hochgeschätzte rosa Varietät des Fluorit, oft in Oktaedern oder Würfeln gefunden, deren Farbe auf die Einlagerung seltener Erden zurückgeführt wird.
Rutil
Ein Polymorph von Titandioxid (TiO₂), oft in roten bis braunschwarzen, nadeligen Kristallen vorkommend, bekannt auch für Einschlüsse in anderen Mineralien.
Schreibersit
Ein Phosphidmineral (Eisen-Nickel-Phosphid), das fast ausschliesslich in Eisenmeteoriten vorkommt und daher ein wichtiger Indikator für kosmischen Ursprung ist.
Schwimmer (Mineralien)
Perfekt ausgebildete, freistehende Mineralkristalle oder -gruppen, die während ihres Wachstums nicht an das Muttergestein anhefteten und daher keine Bruchstellen aufweisen.
Siderit
Ein Eisen-Carbonatmineral, oft gelblich-braun bis rötlich, das in hydrothermalen Gängen und Sedimentgesteinen vorkommt.
Skarn (Kontakthöfen)
Metamorphe Gesteine, die sich an der Kontaktzone zwischen magmatischen Intrusionen und karbonatischen Gesteinen (z.B. Kalkstein) bilden, oft reich an Kalzium-Silikat-Mineralien.
Skolezit
Ein Zeolith-Mineral, das oft in nadeligen, weissen oder farblosen Kristallen vorkommt und in hydrothermalen Gängen oder Hohlräumen gefunden wird.
Staurolith
Ein metamorphes Silikatmineral, das oft in charakteristischen, braunen, kreuzförmigen Zwillingen kristallisiert und ein Indikator für mittlere bis hohe Metamorphosegrade ist.
Steinmeteorit
Ein Meteorit, der hauptsächlich aus Silikatmineralien besteht, ähnlich den irdischen Gesteinen.
Stilbit
Ein Zeolith-Mineral, oft in fächerförmigen oder garbenartigen Aggregaten von weissen oder lachsfarbenen Kristallen.
Strahler
Der umgangssprachliche Begriff für Mineraliensammler, insbesondere in den Alpen, die sich auf das Auffinden von Kristallen in Klüften spezialisiert haben.
Subduktion
Der geologische Prozess, bei dem eine tektonische Platte unter eine andere abtaucht und in den Erdmantel gedrückt wird.
Sulfosalze
Eine komplexe Gruppe von Mineralien, die Metalle, Schwefel und Halbmetalle (wie Arsen, Antimon oder Bismut) enthalten. Das Binntal ist weltberühmt für seine Vielfalt an Arsen-Sulfosalzen.
Tessiner Habitus
Eine spezifische Kristallform des Bergkristalls, die durch eine besonders steile rhomboedrische Endfläche gekennzeichnet ist und typisch für bestimmte Fundorte im Schweizer Zentralmassiv ist.
Titanit (Sphen)
Ein Kalzium-Titan-Silikat-Mineral, oft honiggelb bis grün, das charakteristische keilförmige Kristalle bildet und für seinen hohen Glanz bekannt ist.
Titandioxid (TiO₂)
Eine chemische Verbindung von Titan und Sauerstoff, die in der Natur in drei verschiedenen polymorphen Mineralien vorkommt: Anatas, Brookit und Rutil.
Trias-Dolomit
Ein Sedimentgestein (Dolomit), das sich während der Trias-Periode bildete und in dem einzigartige Mineralvorkommen, wie die des Binntals, eingelagert sind.
Turmalin (Dravit)
Eine komplexe Gruppe von Bor-Silikat-Mineralien. Dravit ist eine braun-gelbe Varietät des Turmalins, oft in metamorphen Gesteinen gefunden.
Typlokalität
Der Ort, an dem ein Mineral zum ersten Mal entdeckt und wissenschaftlich beschrieben wurde. Das Binntal ist Typlokalität für über 50 Mineralien.
Vesuvianit
Ein Silikatmineral, oft grün, braun oder gelb, das in Kontaktmetamorphose-Lagerstätten (Skarnen) vorkommt.
Vulkanische Gesteine
Gesteine, die durch die schnelle Abkühlung von Magma an oder nahe der Erdoberfläche entstehen.
Wollastonit
Ein Kalzium-Silikat-Mineral, oft weiss oder grau, das sich typischerweise in Skarnen und metamorphen Kalksteinen bildet.
Zeolith-Mineralien
Eine Gruppe von wasserhaltigen Alumosilikaten, die für ihre poröse Struktur und Ionenaustauschfähigkeit bekannt sind und oft in Hohlräumen vulkanischer Gesteine oder hydrothermalen Klüften wachsen.
Zoisit (Thulit)
Ein rosa bis rotes Silikatmineral, dessen Varietät Thulit durch Mangan gefärbt ist und als Zierstein verwendet wird.

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